…mit aller Kraft gestärkt gemäß der Macht seiner Herrlichkeit zu allem standhaften Ausharren und aller Langmut, mit Freuden, …
Kolosser 1, 11
Wir möchten heute um standhaftes Ausharren für uns bitten!
Wer kennt es nicht, wenn Kinder am liebsten alles sofort haben möchten. “Ich will jetzt etwas Süßes!” Eine sehr bekannte Frage der Kinder ist: “Sind wir bald da?”. Oder wenn ein Geburtstagskind fragt: “Kann ich jetzt mein Geschenk aufmachen?”
Wann hast du das letzte Mal so etwas gesagt? Vielleicht: “Wann ist diese Corona-Zeit wieder vorbei?” oder “Wann kann ich wieder in die Gemeinde?”
Wenn wir älter werden, lernen wir zu warten. Auf den Studienplatz, werdende Eltern auf das Baby oder Arbeiter auf die Rente. Wir warten auf Dinge, auf die es sich zu warten lohnt und dabei lernen wir Geduld oder Ausharren.
Diese Ausdrücke, Ausharren und Langmut, beschreiben mehr das, was wir sind, als das, was wir tun.
Was ist der Unterschied zwischen Ausharren und Langmut?
- Ausharren hat mehr mit den Umständen zu tun,
- Langmut mehr mit unseren Mitmenschen und Geschwistern.
Christus war uns hierin ein Vorbild. ER hatte alles durchlebt. Er wurde immer wieder angegriffen und war trotzdem langmütig.
Ich muss mich fragen: „Wie reagiere ich, wenn andere mich verärgern?“ Zeige ich Demut, Sanftmut und Langmut? (Kol. 3,12). Oder Ungeduld und Entrüstung?
Kann ich über Ärgernisse hinwegsehen? Siebzig Mal siebenmal vergeben? Menschliche Schwächen und Fehler ertragen? Barmherzig und freundlich sein gegenüber denen, die mich reizen? In diesem Sinne die Herrschaft über mich behalten — das ist allein Gottes Werk, das ist allein seine Kraft, die in uns wirkt.
Wenn wir auf Jesu Weg auf der Erde sehen, werden wir das erkennen, was es nicht einmal im Himmel gibt: einen vollkommenen Weg inmitten von Bösem. Dies ist das vollkommene Vorbild für den Weg des Gläubigen.
Paulus bittet hier in dem Brief an die Kolosser, das Gott dies durch seine Macht und Herrlichkeit in den Gläubigen der Gemeinde wirkt. Von sich aus können sie es nicht. Alle göttliche Kraft ist uns seiner Herrlichkeit gemäß gegeben, um geduldig zu sein und um auszuharren.
Wenn das Schicksal zuschlägt, sei es jetzt durch die Corona Krise oder das manche jetzt in Kurzarbeit sind oder sonst Dinge, mit denen wir nicht gerechnet haben, die uns bedrücken, wollen wir gern, dass Gott sofort alles zum Guten wendet. Er aber schenkt uns den Glauben, durchzuhalten und zu wachsen. „Wir wissen, dass Bedrängnis Ausharren bringt“ (Römer 5,3). Deshalb können wir einander Mut machen, auch in schweren Zeiten auf Gott zu vertrauen.
Wie gut zu wissen, dass unser Vater Geduld mit uns hat, dass er da ist und uns liebt.
Wir sollten so wie der Psalmschreiber ausrufen in Psalm 130, 5:
Ich harre auf den HERRN, meine Seele harrt, und ich hoffe auf sein Wort.
Wie reagierst du normalerweise bei Problemen? Wie kannst du jemanden ermutigen, der es gerade schwer hat?
Himmlischer Vater, ich brauche deine Hilfe, um weiterzumachen, auch wenn es mir schwerfällt.
Joseph Thiessen