Andacht zum 03. April 2020

Guten Morgen liebe Gemeinde,
Lieber Bruder und liebe Schwester,

Wir möchten auch heute wieder gemeinsam den Tag mit Fasten und Beten verbringen. Es geht heute um die persönliche Wachsamkeit und um das anhaltende Gebet. Diese beiden gehören zusammen. Jesus nennt sie in Kombination (Markus 13, 33) ebenso wie Paulus in Epheser 6, 18.

Persönliche Wachsamkeit

Jesus selbst gibt uns auch die Begründung, warum wir wachen sollen. In Matthäus 26, 41 sagt Jesus: Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt!” Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

Damit wir nicht in Versuchungen kommen, sollen wir wachen! Wir meinen, wir schaffen das auch durch eigene Kraft. Doch Jesus sagt hier ganz klar, dass wir es vom Geist her wollen, aber unser Fleisch schafft dies nicht. Darum ist es so wichtig, wachsam zu sein.

Er gibt uns auch einen Hinweis, wie wir wachen können. In 1. Petrus schreibt Petrus, dass wir “nüchtern und wach” sein sollen, denn unser Widersacher geht umher. Er beschreibt hier auch genau dasselbe wie Jesus. Hier ist auch gemeint, dass der Teufel uns versuchen möchte und uns zu Fall bringen möchte. Deshalb sollen wir nüchtern und wach sein!

Anhaltendes Gebet

Wir können uns die Frage stellen, was ein anhaltendes Gebet ist? Wie ist das gemeint? In Epheser 6, 18 (die Waffenrüstung des Christen) steht:

…indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen, …

In den Versen davor beschreibt Paulus die Waffenrüstung, die ein Christ haben sollte und im Anschluss daran sagt er, dass es wichtig ist “zu jeder Zeit” im Gebet zu sein und zu wachen. Was bringt einem Soldaten die beste Waffenrüstung, wenn er schläft? – Gar nichts. Er kann sie gar nicht einsetzten. Oder was nützt die ganze Rüstung, wenn der Soldat nach kurzer Zeit schon müde ist und sich nicht wehren kann? Ausdauer ist das Stichwort. Wir müssen täglich trainieren, um Ausdauer zu bekommen.

Georg Müller (1805 – 1898) berichtete einmal am Ende seines Lebens über seine Erfahrungen mit anhaltendem Gebet:

»Der wichtige Punkt ist, niemals aufzugeben, bis die Antwort kommt. Ich habe 52 Jahre lang jeden Tag für zwei Männer gebetet, Söhne eines Jugendfreundes von mir. Sie sind bis jetzt noch nicht bekehrt, aber sie werden es! Wie könnte es anders sein? Es gibt das unveränderliche Versprechen vom Herrn, und darauf vertraue ich. Der große Fehler der Kinder Gottes ist, dass sie nicht beständig weiterbeten … Wenn sie irgendetwas wünschen zu Gottes Ehre, sollten sie beten, bis sie es bekommen!«

Georg Müller (1805 – 1898)

Was war das Ergebnis dieses ausdauernden Gebetes?

Der eine Sohn bekehrte sich knapp vor dem Tod Müllers, der andere Sohn knapp danach.

Ausdauer bedeutet auch: Anhaltend und mit Entschlossenheit. Auch wir sollen genauso anhaltend und ausdauernd im Gebet sein. Nicht mutlos werden, sondern glauben, dass Gott mein Gebet erhören wird.

Fürbitte für:

  • Ärzte und Pflegepersonal in den Krankenhäusern
  • Politiker und Regierung die richtigen Entscheidungen zu treffen

So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen,  für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit;  denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter,

1 .Timotheus 2, 1-3

Wir werden im Wort Gottes aufgefordert für alle Menschen und auch für die Regierung Fürbitte zu tun. Sie sind von Gott eingesetzt. Auch sie sind in seiner Hand. Sie sind seine Werkzeuge, genauso wie Kyrus der König von Persien damals im Alten Testament ein heidnischer König, Gottes Werkzeug war und die Israeliten dazu aufforderte, den Tempel wieder aufzubauen und auch noch mitfinanzierte (nachzulesen in 2. Chronik 36, 22-23). Das sollte uns immer wieder bewusst sein: Gott hat sie eingesetzt und er kann sie so gebrauchen, wie er es vorgesehen hat. Er hat die Menschen zu einem ganz bestimmten Zweck an diese Position gestellt.

Gerade in dieser Zeit, in der immer mehr Menschen aufgrund der Pandemie krank werden, sollten wir für die Ärzte und Pflegepersonal bitten. Sie brauchen die Kraft, sich auf die Patienten zu konzentrieren und nicht selber in Panik zu verfallen. Wir bekommen es ja in den Medien mit, wie die Krankenhäuser in Italien und Spanien kaum mit den ganzen kranken Leuten fertig werden und das Pflegepersonal bis zur Erschöpfung arbeitet.

Aktuell ist es bei uns hier in Deutschland noch vergleichsweise ruhig, doch die Nervosität steigt und man erwartet, dass in den nächsten Tagen und Wochen die Krankenzahlen noch steigen werden. Daher sind sie auf unsere Gebete und unsere Fürbitte vor Gott angewiesen. Gerade weil viele von ihnen keine persönliche Beziehung zu Gott haben.

Auch die Regierung braucht unsere Gebete. Sie haben die Aufgabe, die Leute in diesem Land zu schützen. Auch wenn es aktuell so scheint, dass wir Freiheit einbüßen müssen, so ist es doch zu unserem Schutz. Gott sagt, wir sollen uns der Regierung unterordnen, sonst kommt das Urteil über uns. (Römer 13, 2)

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen gesegneten Freitag, den wir im Gebet und Fasten verbringen!

Andacht zum 27. März 2020

Die Andacht zum Anhören

Lieber Brüder, liebe Schwestern im Herrn!

In Zeiten der Krise bekommt man es schon mal mit der Angst zu tun. Fragst du dich nicht auch manchmal: Wieso mache ich mir so große Sorgen um meine Gesundheit? Warum ist mir so bange vor der Zukunft? Ich bin doch ein Christ! Ich weiß es doch besser!

Wir wissen, dass Jesus sagt: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Joh 16, 33) und doch bleibt ein mulmiges Gefühl. Wir kennen auch die wiederholte Aussage Jesu: „Ihr sollt euch nicht sorgen“ (Mt 6; Lk 12; …) und doch fällt es uns so schwer in diesem Gehorsam zu sein.

Wenn du über so etwas mit einem anderen Christen sprichst kann es sein, dass dieser dir dann antwortet: „Ja, dann sag es doch Jesus“ oder „Das musst du Gott im Gebet abgeben“. Das hört sich so einfach an. Wer von uns kennt nicht auch ein scheinbar erfolgloses Gebet. Es ändert sich nicht viel, man wird nicht wirklich ruhiger. Dann kam mir der Gedanke, vielleicht betest du nicht richtig? Ich hoffe du fühlst dich nicht angegriffen, aber es kann sein, dass sich mein und auch dein Gebet ändern muss. Gott ist es nicht egal, wie man zu Ihm kommt!

Am heutigen Tag des Fastens und Betens bitte ich dich, mit mir diese Bitte zu bewegen:

Herr, lehre uns beten.

Lukas 11, 1

Ich möchte uns 3 Aspekte zum wirksamen Gebet nahe bringen:

1. „Lehre uns die Voraussetzungen für das Gebet zu beachten“

Letzte Woche Freitag haben wir in der (Livestream-)Jugendstunde aus einem Arbeitsbuch einige Aspekte des Gebetes betrachtet. Dabei ist mir die Voraussetzung für ein wirksames Gebet aus Hebräer 10, 22 wichtig geworden:

„so lasst uns hinzutreten (in die Gegenwart Gottes)
(1.) mit wahrhaftigem Herzen,
(2.) in völliger Gewissheit des Glaubens,
(3.) durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen …“

(1.) Gott möchte, dass du ehrlich und aufrichtig zu Ihm kommst. Ohne unnötige Floskeln und schönen Worte, sondern einfach mit deinem echten Herzensanliegen. Lege deine Sache Gott offen vor und verstelle dich nicht dabei.

(2.) Wenn du ins Gebet gehst und dir nicht bewusst und sicher bist, ob Gott in der Lage ist dein Gebet zu erhören, dann lass es sein. Glaube, dass Gott ist und glaube das Gott Gott ist. „Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein?“

(3.) Gott hört keinen Sünder. Selbst wenn du ein Kind Gottes bist und eine unbereinigte Sache zwischen dir und Gott steht, selbst dann nicht. Vielleicht ist dein Gebet erfolglos, weil es etwas gibt, das dein Gewissen belastet. Bevor du zu Gott kommst, solltest du Ihm deine Sünden bekennen, um als gereinigte Person zum heiligen Gott zu kommen.

Der nächste Aspekt lautet:

2. „Lehre uns im Gebet unsere Sorgen abzugeben“

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.

1. Petrus 5, 7

Es ist für einen Christen nicht zu egoistisch Gott eigene Nöte und Sorgen zu nennen. Gott möchte Sie als ein liebender Vater hören und sich dessen annehmen. Alle eure Sorgen sollt ihr Ihm abgeben. Keine für euch behalten. Denkt nicht, dass Gott etwas zu groß oder zu klein ist. Denkt nicht, dass bestimmte Sorgen für euch sind und andere wiederum nur für Gott. ALLE eure Sorgen gebt ihm ab. Denkt darüber nach, was euch ALLES belastet. Fasst es in hörbare Worte und nennt Ihm jede eurer Sorgen.

Ihr sollt eure Sorgen auf Ihn werfen. Nicht bei euch behalten. Die Sorge muss Abstand zu euch bekommen. Sie muss durch einen starken Wurf weit weg zu Jesus geworfen werden. Macht euch vorher gründlich Gedanken was eure Sorgen und Nöte sind, aber dann werft sie weit weg und lasst sie bei Jesus. Überlasst sie Jesus.

Der 3. und letzte Gebets-Aspekt lautet:

3. „Lehre uns unablässig zu beten“

Nachzulesen in:
1. Thessalonicher 5, 17

Wie liebevolle Eltern möchten, dass ihre Kinder jederzeit mit all ihren Nöten aber auch mit ihrer Freude zu ihnen kommen, so möchte das auch unser himmlischer Vater. Verschieb es nicht auf den Abend oder den nächsten Morgen, sondern gewöhne es dir an im Zwiegespräch mit Jesus zu bleiben.

Dir ist etwas gelungen. Preis Gott. Es ist etwas schief gegangen, erzähle es Gott. Du denkst an eine Person, dann bete für Sie zu Gott. Du fühlst dich momentan alleine, dann sage es Gott, dem Vater.

Ich habe noch viel zu lernen, was es heißt richtig zu beten, lasst es uns gemeinsam tun:

Herr, lehre uns beten.