Eine Perspektive für die Ewigkeit

indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens

Hebräer 12, 2a


Das 12. Kapitel im Hebräerbrief ist ein in vielerlei Hinsicht herausragendes Kapitel. Mit einem besonderen Fingerspitzengefühl ermutigt und ermahnt der Schreiber dieses Briefes seine Leser unter Verwendung ein- und desselben Werkzeuges. Nur handelt es sich bei diesem Werkzeug nicht etwa um ein handwerkliches Arbeitsmittel oder irgendeine Maschine. Nein, das Werkzeug dessen der Schreiber sich hier bedient ist vielmehr eine Perspektive die er seinen Lesern eröffnet, ja eine Blickrichtung die er gibt. Und so konzentriert sich der Schreiber im ersten Teil von Kapitel 12 zunächst darauf, seine Leser tiefgreifend zu ermutigen indem er ihren Blick auf Jesus Christus richtet. Im zweiten Teil von Kapitel 12 geht der Schreiber des Briefes zu Ermahnungen im Glaubensleben über. Er ermahnt indem er erneut die Blickrichtung auf Jesus Christus lenkt. Nun ist unser Monatsvers in den Teil des Kapitels eingebettet, indem wir von Herzen ermutigt werden auf Jesus zu schauen und den Mut in der Nachfolge nicht zu verlieren. Was bedeutet es auf Jesus Christus zu schauen? Wie kann ich mir das vorstellen? Wie soll ich durch einen Blick auf Jesus Christus ermutigt werden und dadurch eine Perspektive für mein weiteres Leben, respektive die Ewigkeit erhalten? Dieser Frage möchten wir im Laufe der Predigt ausgiebig nachgehen.

Ein Blick auf den Urheber – Vers 2a

Wir lesen zu Beginn von Vers 2 die Ermutigung durch den Schreiber, unseren Blick auf Jesus Christus als den Anfänger und Vollender des Glaubens zu richten. Warum sollen wir das tun? Wie kommt der Schreiber des Briefes auf diese Thematik?

Nun, vom Zusammenhang her werden wir schon in Vers 1 dazu ermutigt unser Leben dem Herrn Jesus voll und ganz zu weihen. Die Sünde, die hier wie eine Last für Kinder Gottes beschrieben wird, soll wie ein schwerer und unnötiger Rucksack abgelegt werden, um anschließend den Kampf im Glaubensleben wieder aufzunehmen und diesen mit Ausdauer fortzuführen.

Leichter gesagt als getan. Denn wenn hier die Blickrichtung nicht stimmt, ist es nahezu unmöglich, diesen Rucksack der Sünde abzulegen, geschweige denn mit Ausdauer im Kampf des Glaubens zu kämpfen und nicht zu ermüden. So werden wir hier vom Schreiber in eine tiefe Wahrheit der Heiligen Schrift hineingeführt. Anstrengung allein reicht nicht aus. Gute Vorsätze, Disziplin und Organisation sind wichtige Instrumente, reichen aber nicht aus, um diesen Kampf mit Ausdauer weiterzukämpfen.

Es geht um etwas gänzlich anderes. Es geht darum, jemanden im Blick zu haben. Anders gesagt, seinen Blick auf jemanden fest fixiert zu haben oder auch jemanden zum Fokus oder Zentrum seines Blickes zu machen. Bedeutet das etwa nun stundenlang ein Kreuz anzuschauen, das irgendwo an der Wand hängt oder unter einem Baum aufgestellt ist? Nein. Mit dem Blick auf Jesus meint der Schreiber zunächst einmal unsere Gedankenwelt, sowie die Einstellung, mit der wir über verschiedene Situationen und Angelegenheiten denken. Anders ausgedrückt, unsere Herangehensweise über viele Dinge nachzudenken oder auch die Perspektive, aus der wir auf viele Situationen in unserem Leben schauen.

Speziell werden wir hier in einem ersten Ansatz dazu ermutigt, unseren Blick auf Jesus als den Anfänger des Glaubens zu richten. Sich die Ermutigung teil werden zu lassen, die hier in Vers 2 enthalten ist, hat damit zu tun, sich mit der Person Jesu intensiv in seinen Gedanken auseinanderzusetzen. Interessant ist, dass Jesus Christus hier als Anfänger des Glaubens bezeichnet wird. Gerne kann man hier für das Wort Anfänger auch Begründer oder Urheber einsetzen. Jesus Christus ist also der Urheber, ja der Begründer des Glaubens, er hat ihn ins Leben gerufen.

Wenn man sich diesen Begriff „Anfänger“ vom griechischen Urtext ansieht, kann dieser auch mit den Worten Pionier, Anführer oder auch Vorreiter übersetzt werden. Genau das ist unser Herr Jesus Christus, er ist unser Vorreiter, Wegbereiter, ja der Pionier des Glaubens schlechthin. Jesus Christus, der Sohn Gottes, geht nicht hin und schwatzt uns in der Bibel irgendetwas auf, was wir doch mal ausprobieren möchten. Nein, den Weg, den er uns ermutigt zu gehen bzw. zu beschreiten, den ist er vorher selber gegangen; als Pionier und als Wegbereiter. Wir sollen ihm auf diesem Weg folgen.

Genau genommen ist es sein Weg, den er uns schon längst vorausgegangen ist und den er in- und auswendig kennt. Auf genau diesem Weg sollen wir ihm nachfolgen.

Interessant ist, dass wir in der Bibel an vielen Stellen lesen, wie Gott etwas beginnt. Zum Beispiel lesen wir von der Schöpfung dieser Welt und speziell der Erschaffung des Menschen direkt im ersten Buch der Bibel. Gott setzt der Menschheit hier einen Anfang. Wenig später lesen wir von der Entstehung des Volkes Israel. Hier setzt Gott seinem auserwählten Volk einen Anfang. Oder wir lesen von der Geburt Jesu Christi. Hier setzt Gott einen bis ins kleinste Detail perfekt ausgearbeiteten Plan um und gibt dem irdischen Dasein Jesu einen Anfang. Eines haben alle diese Beispiele gemeinsam. Wenn Gott einen Anfang setzt in welcher Sache auch immer, wenn er einer Sache Geburt schenkt, dann steht ein perfekter Plan mit einem Ziel und einer Absicht dahinter.

Wie kann ich heute ermutigt sein meinen Blick auf Jesus zu lenken? Wie sieht das praktisch aus? Nun, wie bereits vorhin angemerkt, hat es damit zu tun sich mit der Person Jesu intensiv auseinander zu setzen. Somit sollen wir in einem ersten Punkt ermutigt werden, an Jesus Christus zu glauben, an seinen perfekt ausgearbeiteten Plan über unser Leben, an seine perfekte Regie über unser Leben und an seine souveräne Führung und Leitung. Wir lesen in Psalm 139, 13-16 folgendes:

Denn du hast meine Nieren gebildet; du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir dafür, dass ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt das wohl! Mein Gebein war nicht verhüllt vor dir, als ich im Verborgenen gemacht wurde, kunstvoll gewirkt tief unten auf Erden. Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war.

Lieber Bruder, liebe Schwester, weißt du das Jesus dich gewollt hat? Das, was du bist, deine Geburt als Mensch, deine gesamte Existenz. Zudem hat er auch deine geistliche Geburt gewollt, deine Bekehrung und Wiedergeburt, insofern du ein Kind Gottes bist.

In einem Lied heißt es: „Du bist kein Produkt des Zufalls, keine Laune der Natur.“ Jesus hat dein Leben gewollt mit allem was du bist. Und weil er deinem Leben einen Anfang gegeben hat, hat er auch einen Plan für dein Leben. Denn immer da, wo Gott selbst oder durch seinen Sohn Jesus Christus etwas beginnt, da hat er einen perfekten Plan. Er hat ein Ziel und es steht eine Absicht dahinter.

Das ist erst der Anfang, wenn wir anhand dieser Bibelstelle über Ermutigung sprechen. Wir gehen nun ein Stück weiter in Vers 2.

Ein Blick auf den Vollender – V. 2b

Der Schreiber des Hebräerbriefes schreitet fort zur nächsten Station der Ermutigung. Hier im nächsten Abschnitt von Vers 2 werden wir dazu ermutigt, auf Jesus als den Vollender des Glaubens zu schauen. Wir werden dazu ermutigt, auf einen Jesus zu schauen, der nicht nur Sachen motiviert in die Hand nimmt, sondern der diese Sachen auch zu einem Ende führt bzw. zu Ende bringt. Das ist Jesus Christus. Wenn er eine Sache beginnt, dann vollendet er sie auch. Er verliert nicht mittendrin die Lust. Er gibt nicht mittendrin auf und wirft nicht einfach vor lauter Frust das Steuer aus der Hand, weil ihm etwas nicht gelingt.

Wir Menschen sind da ganz anders. Wir beginnen manche Dinge, verlieren mittendrin den Mut, die Lust oder die Motivation und werfen sprichwörtlich das Handtuch. Das ist in unserer heutigen Zeit eine Krankheit der Gesellschaft. Bei den kleinsten Anzeichen von Widerstand oder Schwierigkeiten ist man überfordert und wirft das Handtuch.

In dieser Gefahr standen auch die Adressaten des Hebräerbriefes, also diejenigen an die dieser Brief gerichtet war. Sie standen in der Gefahr aufzugeben, den Mut zu verlieren und das Handtuch zu werfen vor dem Hintergrund, der inneren Anfechtungen und äußeren Schwierigkeiten.

Jetzt geht der Schreiber des Briefes hin und versucht seine Leser wieder in die Spur zu bringen, aus der sie scheinbar entgleist waren bzw. in der Gefahr standen zu entgleisen. Lieber Hebräer, ich kann mir durchaus vorstellen wie euch zumute ist und dass euch danach ist einfach aufzugeben und nicht mehr zu kämpfen. Lasst uns doch gemeinsam auf Jesus Christus schauen, der nie aufgegeben hat.

Wie lenkt der Schreiber hier die Blicke seiner Leser auf Jesus Christus? Er bewegt sie dazu, sich in ihrer Gedankenwelt mit der Person Jesu auseinanderzusetzen, zu überlegen, wie Jesus gelebt und gehandelt hat. Dabei fallen einige interessante Dinge auf.

Zum einen: Auch wenn Jesus Christus eine Zeit lang als Mensch auf der Erde war, ist er doch seines Ursprungs her ewiger Natur. Jesus als Gott der Sohn hat keinen Anfang und kein Ende seinem Wesen nach. Dagegen hat alles was er tut, einen Anfang und nimmt auch ein Ende. Alles, was er beginnt, das führt er auch zu einem Abschluss. Das ist sein Wesen, sein Charakter. Keine halben unfertigen Sachen, alles wird be- und vollendet. An diesen Wesenszug Jesu sollten sich die Leser des Hebräerbriefes erinnern und für das eigene Leben neuen Mut fassen.

Was wäre, wenn Jesus im Garten Gethsemane aufgegeben hätte? Oder bei seinem Verhör vor dem hohen Rat bzw. Pilatus das Handtuch geworfen hätte? Weil es einen Anfang im irdischen Leben Jesu gab, gab es konkrete Pläne und Absichten von Gott dem Vater. Es gab ein klares Ziel, nämlich die Errettung der Menschen. Es gab keine halben Sachen bzw. keine angefangenen und nicht zu Ende gebrachten Sachen. Zu welcher praktischen Anwendung mag uns diese Tatsache führen?

Liebe Geschwister, lasst uns keine halben Sachen in unserem Leben machen. Hast du etwa eine Ausbildung begonnen oder ein Studium? Dann wirf nicht das Handtuch bei den ersten Anzeichen von Schwierigkeiten. Hast du in der Gemeinde einen Dienst übernommen, vielleicht sogar Verantwortung über andere Geschwister? Dann gib nicht auf, wenn du das erste Mal Kritik erhältst oder es nicht allen recht machen kannst.

Lasst uns gemeinsam auf Jesus schauen, indem wir uns erinnern, wie er sein Leben gelebt hat. Bei einem Blick auf sein Leben sollen wir keinesfalls unter Druck geraten, indem wir nun meinen, dringend besser werden zu müssen. Das werden wir aus eigener Kraft nicht schaffen.

Stattdessen dürfen wir uns an einer Sache erfreuen. Jesus ist der Herr unseres Lebens. Er hat uns den Anfang gegeben und wird uns auch bis zum Ende durch tragen. Seine Kraft und Gnade, das ist es worauf wir vertrauen sollen. Denn eines verrät uns die Bibel noch über seinen Charakter. Eben weil er Dinge, die er beginnt, auch vollendet, hat er die volle Macht, Autorität und Regie unseres Lebens. Niemand wird sich ihm in den Weg stellen. Er allein bestimmt über unser Leben. Was er mit uns begonnen hat, indem er uns das Leben gab, wird er auch vollenden.

Zum Abschluss dieses zweiten Punktes sollen wir ebenfalls dazu ermutigt werden, uns nicht immer aus allen schwierigen Situationen raus zu beten. Im Gegenteil: Wir sollen vielmehr auf die perfekte und souveräne Führung Jesu vertrauen. Denn indem wir auf den Anfänger und Vollender des Glaubens schauen, werden wir ermutigt Jesus nachzufolgen und unser Glaube wird geformt. Indem wir vollkommen auf seine Führung vertrauen, werden wir brauchbar im Reiche Gottes und wandeln als Diener zu seiner Ehre.

Jakob Schwab

Jesu Botschaft an uns – Monatsvers März – April

und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!

Markus 1, 15

Der Augenblick war gekommen, an dem Jesus seinen Dienst beginnt. Johannes, der angekündigte Prophet (Mal 3,23), der dem Messias den Weg bereiten sollte, war gerade von Herodes gefangen genommen worden (Markus 1, 14). Nun beginnt Jesus seinen Dienst und führt die Botschaft, die Johannes begonnen hatte, fort (Matthäus 3,2). Jesus ergänzt und sagt: Die Zeit ist erfüllt.

Die Zeit ist erfüllt

Die Zeit war erfüllt, von der die Propheten vorausgesagt hatten, dass der Messias kommen würde. Gott hat einen Plan, er bestimmt die Zeit und nun war die Zeit des Messias auf der Erde angebrochen. Es war die von Gott bestimmte Zeit, zu der sein Sohn sich auf der Erde den Menschen offenbarte und seinen Dienst beginnt.

Paulus schreibt dies auch in seinem Brief an die Galater (Galater 4,4): „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan”.

In Matthäus 16,3 sagt Jesus zu den Pharisäern und Sadduzäern: „[…] Ihr Heuchler, das Aussehen des Himmels versteht ihr zu beurteilen, die Zeichen der Zeit aber nicht!”

Sie kannten die Schriften der Propheten, die den Messias angekündigt hatten. Diese wollten sie nicht verstehen. Sie wollten die Zeichen der Zeit nicht erkennen, dass Gott seine Ankündigung wahr gemacht hat.

Das Reich Gottes ist nahe

Jesus spricht, dass das Reich Gottes nahe ist und auf der anderen Seite sagt er, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist (Johannes 18,36). Wenn Jesus ein Reich auf dieser Welt aufbauen würde, dann würde er Diener haben, die für ihn kämpfen. Dies widerspricht aber dem Umstand, dass Jesus der Friede ist, der in die Welt gekommen ist. Das Reich Gottes kann also nicht in dieser Welt sein.

Jesus gibt auch in Markus 10,14-15 einen Hinweis, wie wir in das Reich Gottes kommen können – werdet wie die Kinder – dieser kindliche Glaube schenkt uns die Möglichkeit in das Reich Gottes zu kommen. In Lukas 12, 31-33 sagt Jesus, dass wir vielmehr nach dem Reich Gottes trachten sollen und unsere Schätze im Himmel sammeln sollen.

Tut Buße und Glaubt an das Evangelium

Gott erträgt das Böse der Menschen eine Zeit lang und gewährt ihnen Zeit zur Umkehr von ihren bösen Taten. Wie zu der Zeit Noah‘s, als er wartete, bis die Arche fertig war und dann das Gericht der Flut brachte. Genauso auch mit dem Volk Israel, welches sich immer wieder von Gott abgewandt hatte. Gott ertrug die bösen Wege des Volkes, bis er Jerusalem zerstören ließ und das Volk unter die Nationen zerstreute.

Gott gibt Zeit zur Buße und Umkehr. Er hat Geduld und möchte, dass die Menschen umkehren. Doch sie „verachten den Reichtum seiner Güte und Geduld und Langmut” (Römer 2,4-5). Aufgrund des unbußfertigen Herzens kommt das Gericht über die Menschen – weil sie nicht umkehren wollen.

Buße und Glaube gehören zusammen. William Kelly hat einmal geschrieben: „Buße und Glaube sind untrennbar miteinander verbunden, wenn man sich ehrlich vor Gott beugt […] Es gibt keine echte Buße ohne Glauben und auch keinen wahren Glauben ohne Buße“.

Buße ist eine Sinnesänderung im Blick auf einen selbst und Glaube an den Herrn Jesus Christus ist die Annahme dessen, was Gott über Christus sagt.

Befreiender Glaube

Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Markus 9, 24b

Ohne Glauben keine Befreiung

Ein verzweifelter Vater bringt seinen Sohn zu den Jüngern Jesu. Er bittet sie, dass sie den stummen Geist, der seinen Sohn ergriffen hat, austreiben. Aber die Jünger Jesu scheitern an dieser Aufgabe (nachzulesen in Markus Kapitel 9 Verse 14 bis 29).

Sicherlich hatte der Vater schon von den Wundertaten Jesu und seiner Jünger gehört. Er erhoffte sich Befreiung für seinen Sohn. Doch vorerst leider vergeblich.

Jesus zeigt deutlich auf, warum die Austreibung fehlschlug. Es war der Unglaube der Jünger (V. 19) und der fehlende Glaube des Vaters (V. 23).

Immer wieder zeigt Jesus uns, dass es ihm vordergründig nicht um die Heilung, die Austreibung oder die Auferweckung geht, sondern dass der Glaube der Schlüssel zum Wunder (Mt 17,20) ist. Und ohne Glauben ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen oder Ihm überhaupt zu nahen. (Hebr. 11,6). Da, wo der Glaube fehlte, tat er nur wenige Wunder (Mt. 13,58).

Also nur „dem Glaubenden ist alles möglich“ (V. 23b). Wer nicht glaubt, dass Jesus wirklich befreien kann, dem ist eine wundersame Befreiung unmöglich. Diejenigen müssen mit den Mitteln, die ihnen auf dieser Welt zur Verfügung stehen, klar kommen. Und diese biologischen und medizinischen Mittel sind durch die Naturgesetze begrenzt.

Aber wenn dem Glaubenden alles möglich ist, dann müsste sogar ein Besessener mit schweigendem Geist Befreiung finden können. Damals war es wie ein Naturgesetz: Wenn ein Besessener den Namen des Geistes, der ihn besetzt hat, nicht nennen konnte, der blieb besessen. Derjenige, der diese Austreibung vollziehen konnte, konnte nur der verheißene Messias sein.

Was glaubst du? Ist Gott in der Lage, deine Fragen zu beantworten und deine Probleme zu lösen?

Kann Gott vollständige Gesundheit schenken, auch wenn sich Ärzte einig sind, dass das unmöglich ist?

Der Glaube an Jesus bringt Befreiung

Nachdem Jesus den Vater fragte, was los sei, antwortete dieser: „Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht“. Tatsächlich hatte er ihn aber zu den Jüngern Jesu gebracht, nicht zu Ihm persönlich.

Jesus gibt seinen Nachfolgern bestimmte Vollmachten, aber Befreiung kann nur Jesus selbst schenken. Er ist der einzige Weg zum Vater, aber wir sind nur die Wegweiser. Er ist die Tür zum Himmel, aber wir bitten nur darum, dass diese geöffnet wird. Kein Christ kann jemanden von sich aus befreien, aber „Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei.“.

Wenn dir weder ein Pastor, noch ein Seelsorger helfen konnte, glaubst du, dass Jesus dir trotzdem Befreiung schenken kann?

Aktiver Glaube bringt Befreiung

Der Vater gab nicht auf, nachdem die geistliche Elite ihm nicht helfen konnte. Er nahm seine letzte Hoffnung zusammen und ging zu den Jüngern Jesu. Nachdem diese ihm nicht helfen konnte, machte er Jesus Vorwürfe. Aber auch jetzt gab er immer noch nicht auf, obwohl die Situation ausweglos erschien. Und so wendet er sich direkt an Jesus mit den Worten: „doch wenn du etwas kannst, so erbarme dich über uns und hilf uns!“ (V. 22)

Jesus möchte, dass wir ihn bitten. Dass wir im Gebet zu ihm kommen (Luk 11,9-10). Denn das ist Ausdruck des Glaubens.

Der Vater kämpft gegen seine Zweifel. Er bittet Jesus darum, von seinen Unglauben „loszukommen“, wie es in der Schlachter Übersetzung heißt. Und das ist erlaubt. Der Glaube kommt von Gott (Joh 6,29). Es ist wichtig, denn ein Zweifler wird das Erbetene nicht empfangen (Jak 1,5-8).

Jesus prüft unseren Glauben oft dadurch, dass er uns warten lässt. Er möchte Beharrlichkeit (Luk 18,1-8). Er verurteilte den Unglauben der Jünger, weil Sie aufgaben. Er empfahl Ihnen im Nachgang, dass Sie eine solch schwere Austreibung zukünftig mit Gebet und Fasten begleiten sollten. (V. 29)

Was glaubst du? Kann Gott auch nach einem längeren Zeitraum ein Wunder wirken? Kann Gott dir deine Zweifel nehmen? Kann Gott dir den Glauben für ein Wunder schenken?

Der Glaube, der Anderen Befreiung bringt

Mir ist es nicht immer bewusst gewesen, dass es sich bei den von Jesus gewirkten Wundern häufig um Angehörige handelt. Die Schwiegermutter von Petrus, der Gelähmte, der von Freunden durchs Dach abgeseilt wurde, ein Knecht eines Hauptmanns, und einige Andere.

Nicht dass ich für jemand anderen glauben könnte, aber ich kann für ihn beten. (1Tim 2,4) Wir Gläubigen können uns einander die Sünden bekennen und für einander beten, um Heilung zu erhalten (Jak 5,16).

Lasst uns nicht aufhören für die Sorgen der Anderen zu beten. Es ist nicht einfach, aber wir sollten aktiv und mutig für unsere Angehörigen beten. Auch wenn es unmöglich scheint: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“